Dienstag, 29. Juli 2008
Tabu Ley „Rochereau“ erlitt einen Schlaganfall
Pascal Tabou (68), der kongolesische Sänger der unter seinem Pseudonym Tabu Ley „Rochereau“ bekannt wurde, erlitt Anfang letzter Woche einen Schlaganfall. Der Musiker wurde sofort in eine Klinik in Kinshasa eingeliefert. Inzwischen wurde er Nachsorge in eine Klinik nach Belgien überführt.

Nach Mitteilung der behandelnden Ärzte befindet sich Tabu Ley „Rochereau“ auf dem Weg der Besserung.

Tabu Ley, der seit 1958 über 50 Singles und Alben aufgenommen hat, war der zweite kongolesische Musiker, dem ein Auftritt im Pariser Olympia einen gewaltigen Schub in seiner Karriere bescherte. Ley hat in den Siebzigern und Achtzigern sehr oft die Politik Mobutus in seiner Musik kritisiert. Repressalien und Gefängnisandrohungen waren deshalb an der Tagesordnung. Trotzdem hat er es noch bis Anfang der 90er in Zaire ausgehalten und sich erst dann in die USA abgesetzt. Nach einigen Jahren im Exil kehrte er 1997 in den Kongo zurück. Allerdings nicht um Musik zu machen, sondern um sich auf politischer Ebene zu betätigen. Heute ist Tabu Ley Kulturminister im Hauptstadtdistrikt Kinshasa. Sein politisches Engagement bestätigt letztendlich die kulturelle Bedeutung von Musik in Afrika.

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Nachruf auf Wendo Kolosoy - „König des Rumba“
Antoine Wendo Kolosoy, einer der Väter der modernen afrikanischen Musik und insbesondere des kongolesischen Rumba, verstarb am Nachmittag des 28. Juli 2008, im Alter von 83 Jahren, in einer Spezialklinik in Kinshasa.

Antoine Wendo Kolosoy, die legendäre Stimme der kongolesischen Rumba, wurde 1925 in Mushie, in der Provinz Bandundu geboren.
Seine Mutter starb bereits sehr früh so dass er als Waise aufwuchs.
In der Hoffnung auf ein besseres Leben machte er sich im Alter von 15 auf den Weg in die damalige Hauptstadt Leopoldville.
Als junger Mann mit vielen Talenten verdingte er sich als Schiffsmechaniker, Hafenarbeiter und Boxer. Zum Sänger wurde er fast zufällig.
Er begann in der Hauptstadt Leopoldville mit seiner Band „Victoria Kin“ umherzuziehen und hatte 1948 einen ersten Hit mit „Marie Louise“,
einem Lied das von seiner Liebe zu einer Frau erzählt, deren Vater ihn als potenziellen Schwiegersohn nicht anerkannte.
Es ranken sich viele Geschichten um diesen Klassiker, der der auch der erste Panafrikanische Hit war.
Wendos letzter öffentlicher Auftritt fand 2004 in Kinshasa statt und obwohl Antoine Wendo Kolosoy nie solch große internationale Erfolge hatte wie Papa Wemba oder Zaiko Langa Langa, wird nach dem Ableben des "König der Rumba" seine Musik nicht nur in den Herzen vieler kongolesischer Musiker lebendig bleiben.

Discografie:

Nani akolela Wendo? (1993)
Amba (1999)
Marie Louise (2001)
Banaya Papa Wendo (2007)
On The Rumba River (2007)

Film:

On the Rumba River (2008)

© by ruebe41

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