Sonntag, 21. September 2008
MUSS BLEIBEN - Solidaritäts-CD erschienen
ruebe41, 14:04h
15 Liebesbriefe an ein Programm, das nicht untergehen darf! Die internationale Musikszene Berlins hat gegen die Schließung der RBB-Welle gerappt, gejammt und gecovert - entstanden ist eine Scheibe so sommerfrisch wie eine reife Ananas und so „multikulti“ wie der Sender selbst.
Die 15 Songs werden von einem kurzen Freestyle Rap des Kabarettisten Pigor angeführt, dessen Mutti findet: „die sollen mit dem Sparen nicht übertreiben!“
Der Reggae-Künstler Nosliw geht in seinem umgetexteten Hit „Lauter“ noch einen Schritt weiter und warnt „wir werden immer lauter und wir hören nicht auf, wir brauchen diesen Sender, die Schließung wird verhindert!“
http://www.multikulti.eu/
Mellow Mark, der 2005 den Preis für das beste Reggae Album bekam, erinnert in seinem Song „ Havanna City“ an Rebellen aus anderen Zeiten. Und der afrikanische Wahlberliner Bernard Mayo, der seine Texte in 5 Sprachen singt, beschwört gemeinsame Wege, die die Bewohner dieses Landes gehen müssen.
Soulig und in senegalesischer Griot-Tradition ruft Abdourahmane Diop mit „ Amy Yela“ seherische und heilende Kräfte auf den Plan. Und der in Sri Lanka geborene Komponist, Musiker und Produzent Ramesh Weeratunga propagiert in seinem Lied „Come Angel“, dass die spirituelle Kraft sämtlicher Weltreligionen für Frieden, Gerechtigkeit und Mut eingesetzt werden möge. Typisch britisch sind hingegen die ironischen gesellschaftspolitischen Anmerkungen des Songwriters Martin Gordon.
Der einstige Leadsänger der gefeierten Ethnopunkband Mutabor, Axl Makana, führt mit „On the run“ optimistisch auf die Sonnenseite des Lebens.
Sabah Habas Mustapha, der singende DJ im radiomultikulti-Team, erklärt mit schmachtender Stimme den Sender zu seinem „Habibeh“, von Dr Bajans „Sovietabilly“ bekommt der Multikultimix auf dem Sampler seinen russischen Flavour.
Rotfront und Tiger Hifi gehören zu den „multikulturellsten“ Bands, ihre Mitglieder stammen aus Ungarn, Griechenland, Frankreich, Ukraine, Australien, Polen, Südafrika, Australien und Deutschland! Für den ‘Muss bleiben‘-Sampler kommt von beiden Bands und dem Produzenten Kraans de Lutin als Gemeinschaftsarbeit Rotfronts „Ya Piv“ im exklusiven Tiger Hifi Dub-Remix.
Vic Rigguero, Sänger der New Yorker Ska Band The slackers ist auch mit von der Partie, zusammen mit den rumänischen Hochgeschwindigkeitsbläsern Kalashnikov liefert er einen Wink mit dem Zaunpfahl: die Animals im gleichnamigen Song besetzen ein Haus und lassen sich nicht verdrängen.
Vollkommen klar ist auch, was der Hamburger Raggaman Pyro Merz meint, wenn er im Latino Style „das ist unser Haus“ singt. Er ist natürlich auch bei dem „all star“ Song dabei, dem gemeinsamen Produkt von Stars der Berliner Musikszene wie Plattenreiter Kantate, Mellow Mark, Pyro Merz &Scratch Dee, Susius, Johnny Strange von Culcha Candela und Mal Élevé & Carlito von Irie Révoltés. „Nicht Normal” lautet der Titel dieses Songs und das „nicht im Mainstream schwimmen“ sollte das angestrebte Ziel sein, wofür Berliner und Brandenburger ein Radio wie Multikulti brauchen. Die Musiker plädieren dafür mit diesem Song, in dem Sprachen und Rythmen wechseln, von deutsch zu französisch von latin zu oriental.
Richtig « goldig » ist die Message der beiden Münsteraner Reggae Künstler Goldi&Dr.Ring Ding: « ihr dürft nicht leise sein, bitte nehmt multikulti nicht vom Netz ». Eine Version zu einem Lied, in dem sich ursprünglich die Nachbarn über zu laute Musik beschweren – aber wenn radiomultikulti Musik läuft bitten sogar in Nordrhein-Westfalen die Nachbarn darum, das Radio lauter zu stellen !
Die 15 Songs werden von einem kurzen Freestyle Rap des Kabarettisten Pigor angeführt, dessen Mutti findet: „die sollen mit dem Sparen nicht übertreiben!“
Der Reggae-Künstler Nosliw geht in seinem umgetexteten Hit „Lauter“ noch einen Schritt weiter und warnt „wir werden immer lauter und wir hören nicht auf, wir brauchen diesen Sender, die Schließung wird verhindert!“
http://www.multikulti.eu/
Mellow Mark, der 2005 den Preis für das beste Reggae Album bekam, erinnert in seinem Song „ Havanna City“ an Rebellen aus anderen Zeiten. Und der afrikanische Wahlberliner Bernard Mayo, der seine Texte in 5 Sprachen singt, beschwört gemeinsame Wege, die die Bewohner dieses Landes gehen müssen.
Soulig und in senegalesischer Griot-Tradition ruft Abdourahmane Diop mit „ Amy Yela“ seherische und heilende Kräfte auf den Plan. Und der in Sri Lanka geborene Komponist, Musiker und Produzent Ramesh Weeratunga propagiert in seinem Lied „Come Angel“, dass die spirituelle Kraft sämtlicher Weltreligionen für Frieden, Gerechtigkeit und Mut eingesetzt werden möge. Typisch britisch sind hingegen die ironischen gesellschaftspolitischen Anmerkungen des Songwriters Martin Gordon.
Der einstige Leadsänger der gefeierten Ethnopunkband Mutabor, Axl Makana, führt mit „On the run“ optimistisch auf die Sonnenseite des Lebens.
Sabah Habas Mustapha, der singende DJ im radiomultikulti-Team, erklärt mit schmachtender Stimme den Sender zu seinem „Habibeh“, von Dr Bajans „Sovietabilly“ bekommt der Multikultimix auf dem Sampler seinen russischen Flavour.
Rotfront und Tiger Hifi gehören zu den „multikulturellsten“ Bands, ihre Mitglieder stammen aus Ungarn, Griechenland, Frankreich, Ukraine, Australien, Polen, Südafrika, Australien und Deutschland! Für den ‘Muss bleiben‘-Sampler kommt von beiden Bands und dem Produzenten Kraans de Lutin als Gemeinschaftsarbeit Rotfronts „Ya Piv“ im exklusiven Tiger Hifi Dub-Remix.
Vic Rigguero, Sänger der New Yorker Ska Band The slackers ist auch mit von der Partie, zusammen mit den rumänischen Hochgeschwindigkeitsbläsern Kalashnikov liefert er einen Wink mit dem Zaunpfahl: die Animals im gleichnamigen Song besetzen ein Haus und lassen sich nicht verdrängen.
Vollkommen klar ist auch, was der Hamburger Raggaman Pyro Merz meint, wenn er im Latino Style „das ist unser Haus“ singt. Er ist natürlich auch bei dem „all star“ Song dabei, dem gemeinsamen Produkt von Stars der Berliner Musikszene wie Plattenreiter Kantate, Mellow Mark, Pyro Merz &Scratch Dee, Susius, Johnny Strange von Culcha Candela und Mal Élevé & Carlito von Irie Révoltés. „Nicht Normal” lautet der Titel dieses Songs und das „nicht im Mainstream schwimmen“ sollte das angestrebte Ziel sein, wofür Berliner und Brandenburger ein Radio wie Multikulti brauchen. Die Musiker plädieren dafür mit diesem Song, in dem Sprachen und Rythmen wechseln, von deutsch zu französisch von latin zu oriental.
Richtig « goldig » ist die Message der beiden Münsteraner Reggae Künstler Goldi&Dr.Ring Ding: « ihr dürft nicht leise sein, bitte nehmt multikulti nicht vom Netz ». Eine Version zu einem Lied, in dem sich ursprünglich die Nachbarn über zu laute Musik beschweren – aber wenn radiomultikulti Musik läuft bitten sogar in Nordrhein-Westfalen die Nachbarn darum, das Radio lauter zu stellen !
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Dienstag, 29. Juli 2008
Tabu Ley „Rochereau“ erlitt einen Schlaganfall
ruebe41, 21:51h
Pascal Tabou (68), der kongolesische Sänger der unter seinem Pseudonym Tabu Ley „Rochereau“ bekannt wurde, erlitt Anfang letzter Woche einen Schlaganfall. Der Musiker wurde sofort in eine Klinik in Kinshasa eingeliefert. Inzwischen wurde er Nachsorge in eine Klinik nach Belgien überführt.
Nach Mitteilung der behandelnden Ärzte befindet sich Tabu Ley „Rochereau“ auf dem Weg der Besserung.
Tabu Ley, der seit 1958 über 50 Singles und Alben aufgenommen hat, war der zweite kongolesische Musiker, dem ein Auftritt im Pariser Olympia einen gewaltigen Schub in seiner Karriere bescherte. Ley hat in den Siebzigern und Achtzigern sehr oft die Politik Mobutus in seiner Musik kritisiert. Repressalien und Gefängnisandrohungen waren deshalb an der Tagesordnung. Trotzdem hat er es noch bis Anfang der 90er in Zaire ausgehalten und sich erst dann in die USA abgesetzt. Nach einigen Jahren im Exil kehrte er 1997 in den Kongo zurück. Allerdings nicht um Musik zu machen, sondern um sich auf politischer Ebene zu betätigen. Heute ist Tabu Ley Kulturminister im Hauptstadtdistrikt Kinshasa. Sein politisches Engagement bestätigt letztendlich die kulturelle Bedeutung von Musik in Afrika.
© by ruebe41
Nach Mitteilung der behandelnden Ärzte befindet sich Tabu Ley „Rochereau“ auf dem Weg der Besserung.
Tabu Ley, der seit 1958 über 50 Singles und Alben aufgenommen hat, war der zweite kongolesische Musiker, dem ein Auftritt im Pariser Olympia einen gewaltigen Schub in seiner Karriere bescherte. Ley hat in den Siebzigern und Achtzigern sehr oft die Politik Mobutus in seiner Musik kritisiert. Repressalien und Gefängnisandrohungen waren deshalb an der Tagesordnung. Trotzdem hat er es noch bis Anfang der 90er in Zaire ausgehalten und sich erst dann in die USA abgesetzt. Nach einigen Jahren im Exil kehrte er 1997 in den Kongo zurück. Allerdings nicht um Musik zu machen, sondern um sich auf politischer Ebene zu betätigen. Heute ist Tabu Ley Kulturminister im Hauptstadtdistrikt Kinshasa. Sein politisches Engagement bestätigt letztendlich die kulturelle Bedeutung von Musik in Afrika.
© by ruebe41
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Nachruf auf Wendo Kolosoy - „König des Rumba“
ruebe41, 20:47h
Antoine Wendo Kolosoy, einer der Väter der modernen afrikanischen Musik und insbesondere des kongolesischen Rumba, verstarb am Nachmittag des 28. Juli 2008, im Alter von 83 Jahren, in einer Spezialklinik in Kinshasa.
Antoine Wendo Kolosoy, die legendäre Stimme der kongolesischen Rumba, wurde 1925 in Mushie, in der Provinz Bandundu geboren.
Seine Mutter starb bereits sehr früh so dass er als Waise aufwuchs.
In der Hoffnung auf ein besseres Leben machte er sich im Alter von 15 auf den Weg in die damalige Hauptstadt Leopoldville.
Als junger Mann mit vielen Talenten verdingte er sich als Schiffsmechaniker, Hafenarbeiter und Boxer. Zum Sänger wurde er fast zufällig.
Er begann in der Hauptstadt Leopoldville mit seiner Band „Victoria Kin“ umherzuziehen und hatte 1948 einen ersten Hit mit „Marie Louise“,
einem Lied das von seiner Liebe zu einer Frau erzählt, deren Vater ihn als potenziellen Schwiegersohn nicht anerkannte.
Es ranken sich viele Geschichten um diesen Klassiker, der der auch der erste Panafrikanische Hit war.
Wendos letzter öffentlicher Auftritt fand 2004 in Kinshasa statt und obwohl Antoine Wendo Kolosoy nie solch große internationale Erfolge hatte wie Papa Wemba oder Zaiko Langa Langa, wird nach dem Ableben des "König der Rumba" seine Musik nicht nur in den Herzen vieler kongolesischer Musiker lebendig bleiben.
Discografie:
Nani akolela Wendo? (1993)
Amba (1999)
Marie Louise (2001)
Banaya Papa Wendo (2007)
On The Rumba River (2007)
Film:
On the Rumba River (2008)
© by ruebe41
Antoine Wendo Kolosoy, die legendäre Stimme der kongolesischen Rumba, wurde 1925 in Mushie, in der Provinz Bandundu geboren.
Seine Mutter starb bereits sehr früh so dass er als Waise aufwuchs.
In der Hoffnung auf ein besseres Leben machte er sich im Alter von 15 auf den Weg in die damalige Hauptstadt Leopoldville.
Als junger Mann mit vielen Talenten verdingte er sich als Schiffsmechaniker, Hafenarbeiter und Boxer. Zum Sänger wurde er fast zufällig.
Er begann in der Hauptstadt Leopoldville mit seiner Band „Victoria Kin“ umherzuziehen und hatte 1948 einen ersten Hit mit „Marie Louise“,
einem Lied das von seiner Liebe zu einer Frau erzählt, deren Vater ihn als potenziellen Schwiegersohn nicht anerkannte.
Es ranken sich viele Geschichten um diesen Klassiker, der der auch der erste Panafrikanische Hit war.
Wendos letzter öffentlicher Auftritt fand 2004 in Kinshasa statt und obwohl Antoine Wendo Kolosoy nie solch große internationale Erfolge hatte wie Papa Wemba oder Zaiko Langa Langa, wird nach dem Ableben des "König der Rumba" seine Musik nicht nur in den Herzen vieler kongolesischer Musiker lebendig bleiben.
Discografie:
Nani akolela Wendo? (1993)
Amba (1999)
Marie Louise (2001)
Banaya Papa Wendo (2007)
On The Rumba River (2007)
Film:
On the Rumba River (2008)
© by ruebe41
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Dienstag, 27. Mai 2008
Ein ungeliebtes Radio?
ruebe41, 18:12h
Der für die Gebührenperiode 2009 bis 2012 angemeldete ungedeckte Finanzbedarf der ARD Anstalten beträgt 1.635.4 Mio €. Der Finanzbedarf von Radio Multikulti liegt in der gleichen Periode bei ca. 36 Mio. €. Das sind 0,02 % des gesamten ARD Haushalts. Eigentlich sollte man meinen, dass seit Auftauchen der ersten Nachricht über die Schließung von Radio Multikulti ein Aufjaulen durch die Sendeanstalten der ARD geht. Aber weit gefehlt, die Intendanten der ARD Anstallten sind mucksmäuschenstill und sehen tatenlos zu wie der einzige „Integrationssender“ Deutschlands durch eine völlig inkonsequente Finanzpolitik in das Aus befördert wird.
Was verlieren wir hier in Berlin und Umland mit Radio Multikulti? Eine Welle mit einem Marktanteil von 0,8 Prozent, der nicht einmal bei dem Zielpublikum des Senders ermittelt wurde? Ein in Deutschland einzigartiges Radio, in dem ein Schwerpunkt auf integrations- und ausländerpolitische Themen gelegt wird, Migranten aber in der Medienanalyse nicht vorkommen, weil sie für den Werbemarkt uninteressant sind? Ich vertrete die Meinung, dass wir, um es mit den Worten der rbb-Intendantin Dagmar Reim aus dem Jahre 2006 auszudrücken, „eine erfolgreich eingeführte Radiomarke“ verlieren. Eine weltoffene Welle, die bereits mehrfach gerade für ihr einmaliges Konzept mit Preisen ausgezeichnet wurde. Wir verlieren ein Programm, für das wir gerne unsere Rundfunkgebühren bezahlt haben.
Was verlieren wir hier in Berlin und Umland mit Radio Multikulti? Eine Welle mit einem Marktanteil von 0,8 Prozent, der nicht einmal bei dem Zielpublikum des Senders ermittelt wurde? Ein in Deutschland einzigartiges Radio, in dem ein Schwerpunkt auf integrations- und ausländerpolitische Themen gelegt wird, Migranten aber in der Medienanalyse nicht vorkommen, weil sie für den Werbemarkt uninteressant sind? Ich vertrete die Meinung, dass wir, um es mit den Worten der rbb-Intendantin Dagmar Reim aus dem Jahre 2006 auszudrücken, „eine erfolgreich eingeführte Radiomarke“ verlieren. Eine weltoffene Welle, die bereits mehrfach gerade für ihr einmaliges Konzept mit Preisen ausgezeichnet wurde. Wir verlieren ein Programm, für das wir gerne unsere Rundfunkgebühren bezahlt haben.
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